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Winterbesteigung des Musala des höchsten Gipfels auf dem Balkan durch die Bergpiraten

Auf der Durchreise nutzen wir die Gelegenheit, um wieder einmal das Rilagebirge in Bulgarien zu besuchen. Es war das dritte Mal im Winter nach 1992 und 2004. Bereits von 1982 bis 1989 waren wir jeden Sommer mit unserem Trabbi auf den Balkan gedüst und haben das Rila und Pirin durchwandert. Eins ist uns in den letzten 40 Jahren jedoch nie gelungen, eine Winterbesteigung des Musala. Unsere Tourenskier hatten wir ja mit und super schönes Wetter wurde auch vorausgesagt.
Eine Übernachtung auf der Musalahütte oder der darüber liegenden Saslon- Hütte kam für uns nicht in Frage, so dass wir den Auf- und Abstieg an einem Tag bewältigen mussten.
In Vorbereitung unseres Aufstiegsversuches haben wir die Free Style Abfahrt von der Jastrebez nach Borovetz bereits getestet und waren nun von den guten Schneebedingungen überzeugt.

Am 15.01. 09:00 Uhr ging es dann richtig los. Um 2h Zeit zu gewinnen sind wir mit den Skiern nicht das Bistrica-Tal aufwärts gewandert, sondern mit der Seilbahn auf die Jastrebez hochgegondelt. Von dort sind wir zum eigentlichen Startpunkt unterhalb der Skilifte abgefahren.
Die Steigfelle aufspannen und die Bindungen umstellen dauerte nicht sehr lange und die Tour konnte 10:30 Uhr beginnen.
Ohne große Höhe zu gewinnen erreichten wir nach einer Stunde die Musalahütte. Leider konnten wir uns keine Pause gönnen, da die Zeit schon weit fortgeschritten war.

Nach einem kontinuierlichen und moderaten Höhengewinn in südliche Richtung mussten wir nach Westen ausweichen, da wir ja den eigentlichen Hauptgrat zum Musala nutzen mussten. In der nun folgenden Steilrinne galt es die Skier zu tragen, da die Breite und Steilheit dieser Rinne eine andere Variante nicht zuließ.
Nach einer halben Stunde Kraxelei konnten wir die Skier wieder unter die Füße nehmen und es ging zügig weiter bis wir nach einer weiteren Stunde die Saslon Hütte erreicht hatten.

Hier nahmen wir uns eine Teepause. Wir entschieden uns, unsere Ski zurückzulassen und den Gipfelgrat entlang der Sicherungsseile aufwärts zu klettern. Unsere Steigeisen mussten wir auch nicht anlegen, da die Spur zum Gipfel sehr fest und gut ausgetreten war.
Der starke eisige Wind hinderte uns nicht daran nach 1h Kletterei, die uns aus der Vergangenheit bekannte Gipfelkuppe zu erreichen.

Astrid und Jörg auf dem Gipfel des Musala 15.01.2022, Höhe: 2925 m

Bei tollem Sonnenschein genossen wir die Panoramaaussicht hinüber ins Pirin, in die Rhodopen
sowie ins Vitoscha und ein sächsisches Berg Heil durfte ebenfalls nicht fehlen.

Der Abstieg zur Saslon-Hütte war in 20 Min. ohne Schwierigkeiten absolviert und nun konnte die
Skiabfahrt beginnen. Gegen 15:00Uhr starteten wir und hatten recht schnell die Steilrinne hinter
uns gelassen. Weit vor der Musalahütte querten wir ins Bistrica-Tal, um nicht erneut aufwärts
Stapfen zu müssen. In schneller Fahrt ging es abwärts vorbei an den Skiliftanlagen und dem
langgezogenen unteren Teil des Bistrica-Tales unserem Ziel Borovetz entgegen. Nach 1,5h hatten wir sicher den Ort erreicht und freuten uns riesig über diese gelungene Skitour auf den Musala.

Berg Heil
Euer Profi

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