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Bergpiraten am Vulkan Villarrica (Chile)

Der Vulkan Villarrica in Chile mit seiner wohlgestalteten geometrischen Form  war für uns schon ein Magnet und ein sehr interessantes Ziel. Viele Geschichten rankten sich um diesen Vulkan, seinen gewaltigen Eruptionen und seine enormen Zerstörungswut. Eine Besteigung wurde daher von uns mit Neugierde ist Auge gefasst. Schon bei unserer Auffahrt zum Skizentrum Pucon strahlte die Sonne den Berg so prächtig an, dass nun eine Besteigung von uns unumgänglich wurde. Die kleine Gaswolke über dem Kraterrand zeigte uns aber auch an, dass es sich um einen aktiven Vulkan handelt.

Kurz vor unserem Aufstieg erfuhren wir von der dortigen Nationalparkverwaltung, dass ein Aufstieg bis zum Kraterrand momentan nicht möglich ist, da jederzeit mit einem Ausbruch zu rechnen ist und wir ca. 500 m unterhalb des Gipfels unsere Tour beenden sollten.

Wir starteten also entlang der stillgelegten Seilbahn unseren Aufstieg bis auf 1500 m Höhe. Dort erreichten wir die Schnee- und Eisgrenze und mussten nun die Steigeisen anlegen, um weiter sicher aufsteigen zu können. Eine zusätzliche Seilsicherung war nicht notwendig, da eine Spaltenbildung am Gletscher nicht zu erwarten war und die richtige Handhabung der Eispickel im steilen Gelände ausreichend Sicherheit bot.

Der Aufstieg gestaltete sich dennoch mühsamer als erwartet und  so kamen wir in dem sehr sulzigen Schnee nur langsam voran. Da wir bereits die Tour sehr zeitig gegen 07:00 Uhr begonnen hatten waren wir weiterhin die ersten am Berg. Tief unter uns entdeckten wir die ersten Skitourengeher, die im Gegensatz zu uns sehr schnell aufstiegen. Das ist halt das Privileg der Jugend.

Kleine Erschütterungen begleiten unseren weiteren Aufstieg und zeugten von den Aktivitäten des Vulkans.

Wie festgelegt, beendeten wir unseren Anstieg kurz unter dem Kraterrand und genossen dennoch einen grandiosen Ausblick über die chilenischen Anden.

Auch der Blick zum Gipfel verriet uns schon, dass wir uns in einer gewissen Gefahrenzone befanden.

Sehr schnell erreichten uns die ersten Skitourengeher, die erstaunlicherweise sogar Deutsch sprachen und uns verrieten, dass auch Chilenen der deutschen Sprache mächtig sein konnten.

Nicht ganz unerwartet umkreiste uns plötzlich ein Hubschrauber der chilenischen Bergwacht, um zu kontrollieren, dass wir auch ja nicht zu weit an den Kraterrand gerieten.

Nach einer halben Stunde starteten wir den Abstieg, der tatsächlich rasant nach unten führte. Mit kleinen Rutschpartien auf dem Hosenboden steigerten wir sogar die Abstiegsgeschwindigkeit.

Nach 6h Auf- und Abstieg erreichten wir wieder unser Auto und wir konnten die Bergfahrt erfolgreich abschließen.

Berg Heil Eurer Profi

Eine Antwort auf „Bergpiraten am Vulkan Villarrica (Chile)“

Mal eine etwas andere Bergtour, Vulkanbesteigungen hatten wir noch nicht. Gute Reise nach Südamerika und kommt gesund wieder nach Hause.

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