Sedmihorky… Prachovské Skalý…. Mála Skála… Příhrazy…., Namen die in meinen Ohren klingen wie Musik aus längst vergangenen Tagen. Wer kann sich erinnern an die herrlichen Klubfahrten aus Zeiten, in denen die Westliche Wertegemeinschaft noch eine Östliche war? Lange ist`s her aber die Erinnerung an diese wundervolle Landschaft im Böhmischen Dreieck zwischen Liberec, Jičín und Mladá Boleslav ist nie verblasst und um so mehr freue ich mich, dass nun im Jahre 2015 endlich wieder ein Großteil der Bergpiraten zu gemeinsamer Fahrt hierher zusammen findet. Und dass dies so ist, dafür zollen wir natürlich unserer Bergpiratin und Organisatorin Dana großen Dank. Denn sie spricht ja wahrhaftig ein ganz passables Tschechisch!
Einundzwanzig Bergfreunde folgten ihrem Ruf und verbrachten Pfingsten 2015 im Böhmischen Paradies.
Manche waren schon ein bis zwei Tage vorab angereist, spätestens aber im Verlaufe des Samstages war die Mannschaft komplett. Der erste Erkundungsgang ging durch die Prachauer Felsenstadt, wo die Kletterziele für den Folgetag inspiziert und festgelegt wurden: Prachauer Nadel, Smitka-Turm, Obelisk usw..
Im Vorfeld der Tour war es gar nicht so leicht, deutschsprachige Kletterführer o.ä. zu beschaffen, Egon hatte zwar einiges Material aus der SBB-Bibliothek beschafft und auch fleißig kopiert, nur war das irgendwie in seinem Rucksack unter Verschluss geblieben. ich hatte zuvor vom Sandstein-Fuchs C. Deinet eine Reihe Kopien erhalten, die uns auch weiterhelfen konnten. Nun ja, und Andreas Eckardt zauberte den allerneuesten Kletterführer Prachau hervor, zwar in tschechischer Sprache aber er war eine sehr gute Orientierungshilfe. Bis wir allerdings gelöffelt hatten, dass die an allen Felssockeln eingemeißelten Nummern nicht identisch waren mit denen im KF, das dauerte dann doch ein Weilchen.
Die Prachauer Felsenstadt ist mehr oder weniger durch vier Wanderrouten für den Touri gut erschlossen, je nach Farbmarkierung kann man das Gebiet hervorragend erwandern. Wir liefen ab Camp Jinolice Eden, dem Basislager, die rote und ab Plateau die grüne Markierung. Und diese führt oberhalb der nördlichen Felsfront an einigen Nikolsdorfer Gipfeln vorbei, die unbedingt zu den Highlights des Gebietes zu zählen sind. Und genau diese Gipfel waren dann das Ziel der Klettergruppe am Folgetag. Oben genannte Nadel, Smitka-Turm und Obelisk waren leider völlig überlaufen, also mussten wir quasi die extreme Variante wählen. Mit Jens Wagner war dann der Vorstiegs-Pirat auch ohne vorherige Diskussion gefunden, denn er saß dann meistens schon am Gipfelbuch, während unten noch der KF studiert wurde.
Begleitet von Uli, der Pressefotografin und Sylvia, der Routen-Festlegerin konnten wir, also Jens, Andreas, Tim und ich immerhin insgesamt 6 Gipfel der Prachauer Wände in tadelloser Manier erklimmen. Max war auch mit von der Partie als wachsames Auge über die sportlichen Entwicklung von Tim.
Anzahl der Gipfel x Anzahl der Wege : Teilnehmer ergibt Durchschnitts-Schwierigkeit 9, abzüglich der Biere an der Chata + Anzahl der Palatschinken also ungefähr 6+. Der Rückweg nach diesen sportlichen Ereignissen hin zum Basislager bereitete mir dann doch einige Probleme, ich war einfach fix und alle.
Aber es war ein herrlicher Tag mit den Bergfreunden, so könnte es weitergehen!
Der größere Teil der Truppe war die wandernde Zunft, die sich an diesem Pfingstsonntag der Felsenstadt Sedmi Horky und der Eroberung der Burg Valdstejn widmete. Auch von dieser Seite nur positive Kommentare und Erlebnisse. Vielleicht kann auch einer der Wanderfreunde hier noch einen Bericht einbringen…?! >>>TEIL 2<<<
Die Abende im Camp waren, wen wundert`s recht bierlich, Sylvia und Jens hatten zudem original Thüringer Bratwürste gespendet, welche dann am hervorragend konzipierten Feuer-Tempel verspeist wurden.
Das Camp Eden ist generell sehr empfehlenswert ob man nun in den Hütten nächtigt oder auch ein Zimmer im Haus bucht. Handtücher nicht vergessen! Die Restauration ist ebenfalls ganz in Ordnung. Man kann z.Bsp. Frühstück vorab buchen oder aber a la Frühstücks-Karte bestellen. Letzteres ist empfehlenswerter, das vorbestellte Frühstück ist doch etwas, nun ja, hungerhakenmäßig.
Pfingstmontag war leider für die Meisten wieder die Rückreise angesagt, natürlich nicht ohne vorherigen Besuch des geschichtsträchtigen Wahrzeichens der Gegend, der altehrwürdigen, doppeltürmigen Burgruine derer von Trosky. Gerhard hatte vorher gesagt: „Montags sind bei den Tschechen alle Burgen geschlossen!“. Das kam in einem Tonfall, dass alle einig waren, der gute Gerhard flunkert. Leider hat er nicht geflunkert und wir standen vor geschlossenen Burgpforten.
An der Trosky Chata genossen wir nochmals den herrlichen Fernblick Richtung Norden zum Isergebirge hin.
Tja, so ging`s dann wieder Richtung Sachsen und ich meine, es war eine tolle Klubfahrt, die ich gern zur Wiederholung vorschlagen würde oder aber: Der Vorschlag bleibt seit gut 4-5 Jahren auf der Prioritätenliste: Bergpiraten, auf nach Adršpach!
Berg Heil Peter
4 Antworten auf „Pfingstklubtour Böhmisches Paradies (Teil 1)“
Danke, es war wirklich super. Wir sind jederzeit wieder dabei, wenn es in die Felsen des Böhmischen Paradieses oder nach Adrspach geht.
Mit Begeisterung haben wir den Bericht gelesen und freuen uns über die große Beteiligung und natürlich auch, das es allen so gut gefallen hat. Dank an die Organisatoren!
Vielen Dank an Peter für den tollen Bericht und an Uli für die Bilder. Ich werde in den nächsten Tagen den Teil 2 verfassen. Peter hat die Latte sehr hoch gesetzt… Gebe mein bestes für den Bericht über die Wanderer.
Es ist wirlich schön den Bericht zu lesen, und an die Jugendzeit erinnert zu werden. Wir sind Pfingsten 1978 das erste Mal mit ins Böhmische gefahren. Damal noch als Ersatzcrew bei Sigfried und Erika Berge. Seit dem ging es jedes Jahr Pfinsten in diese herrliche Bergwelt bis die Wende andere Ziele in den Fokus rücken lies. Wir denken diese Tradition sollte wieder aufleben. Die Neugierde ist jedenfalls vorhanden.
Berg Heil
Profi und Astrid