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Einen 4000er für die Bergpiraten Teil 1

Nach dem erfolgreichen Alpintraining am Pitztaler Gletscher war es nur logisch, nach “Höherem” zu streben. Mit von der Partie waren Conny und Thomas Krain, Astrid und Jörg Stenzel und der Bergpiratenanwärter Jonas Schlafke.  So ging es am 20.07.von Ulm aus in Richtung Alpenüberquerung. Bereits gegen 12:30 Uhr erreichten wir unser Ziel  die italienische Seite des Monte Rosa Massiv’s. In Alagna Valesia wurden die Rücksäcke mit allerlei “Klimbim” versehen, um noch möglichst am gleichen Tag die Gnifetti Hütte zu erreichen. An dieser Stelle sollte fairnesshalber erwähnt werden, dass wir natürlich auf Seilbahnunterstützung  gebaut hatten.

So begannen wir unseren Aufstieg zur Hütte von Indren aus und bemerkten sogleich, dass die geplante Höhenanpassung auf 3600 mNN bitter nötig sein wird. Mit traumhaften Sonnenschein im Rücken japsten wir uns aufwärts. Da wir uns noch ohne jegliche Sicherung bewegten, bildeten Profi und Jonas die Vorhut, um eine möglichst gute Hüttenübernachtung zu ergattern. Die ersten Schneefelder gaben uns schon einen Vorgeschmack was uns so erwarten wird.

Leider mussten wir uns in 2 Zimmer aufteilen, denn ohne Voranmeldung konnten wir auf nichts Besseres bestehen. Da wir jedoch 2 Übernachtungen sogleich buchten, wurde uns für den 2. Tag ein gemeinsames Zimmer in Aussicht gestellt. Auf einer Höhe von 3498 mNN sahen wir unsere Sorgen ins Tal danieder rollen und genossen den fantastischen Blick über die südlichen Alpen. Selbst während des vorzüglichen Abendessen  “3-Gänge Menü” konnten wir uns von der Schönheit der Alpinlandschaft nicht Sattsehen.

Für den nächsten Tag hatten wir ja unsere Höhenanpassung geplant, und daher keine Eile unsere Schlafsäcke aufzusuchen. Dennoch lagen wir bereits gegen 21:00 Uhr in unseren Kojen. Immerhin waren wir ja in Ulm bereits 6 Uhr aufgebrochen und nach einem Bier übermannte uns dann doch die Müdigkeit.

Am Morgen erwachten wir schon recht früh. Unsere “Mitschläfer” wollten natürlich zeitig zu den Gipfeln aufbrechen, und die Unruhe in der Hütte huschte an uns nicht spurlos vorbei. So standen wir 7:30 Uhr Abmarsch bereit. Unser Ziel war es auf mindestens 4000 mNN aufzusteigen, um die “Blutkörperproduktion” in Wallung zu bringen. Wir hatten entschieden den kleinen Felsriegel, der uns vom Lys Gletscher trennte, noch ohne Seilsicherung zu überwinden. Auf der Gletscherkante angekommen wurde es dann Ernst. Die Marschreihenfolge wurde festgelegt und die Seilsicherung angelegt. Profi übernahm die Führung dann folgte Jonas, Astrid, Conny und Thomson. Für die GPS Aufzeichnung war von Anfang an Thomson’s  GPS Gerät zuständig, da Profi bei sich die falsche Karte aufgespielt hatte. Da außer Astrid und Profi noch niemand auf einem Gletscher in Seilsicherung gegangen waren, war die Neugierde groß, wie das so funktioniert. Erstaunlicher Weise klappte es von Beginn an hervorragend. So kamen wir ein paar Eisspalten querend recht schnell vorwärts. Ja die Gletscherspalten bildeten zu Beginn der Tour das eigentliche Risiko. Durch unser sehr synchrones Ansteigen, gewannen wir schnell an Höhe. Bereits nach 2h überquerten wir die 4000m Höhenlinie. Mit rasendem Puls und nach Luftschnappend legten wir die erste größere Pause ein. Trinken und nochmals Trinken war nun die Devise.  Über uns thronte bereits die Vincenspyramide zum Greifen nah. Oh,oh, Entfernungen lassen sich hier oben wirklich nicht mehr einschätzen.

Nach einem kleinen Pausenschwatz mit einer 3er Seilschaft aus Landau und Köln entschieden wir, noch weitere 100 Höhenmeter in Richtung Signalkuppe aufzusteigen. Problemlos erreichten wir unseren Wendepunkt.

 

Die immer mehr aufziehenden Wolkenformationen ließen uns jedoch nichts Gutes für den nächsten Tag erahnen. Bereits zum Mittag hatten wir die Gnifetti Hütte wieder erreicht und konnten noch ein paar Sonnenstrahlen erhaschen.

 

 

 

 

 

 

Zum späten Nachmittag verschlechterte sich das Wetter und wir waren von Wolken eingehüllt. Regen und Graupelschauer wechselten sich ab. Für uns wurde klar, dass ein Aufstieg bis zur Signalkuppe ein sehr großes Risiko barg. Der Bergwetterbericht kalkulierte ein Zeitfenster für einen Gipfelauf- und Abstieg bis maximal 10:00Uhr am nächsten Tag. Damit war bereits die Entscheidung gefallen, dass eine Ersteigung der Vincenspyramide, wenn überhaupt, nur in Frage kommt. Nach einem wieder ausgiebigen und wirklich genüsslichen  Abendessen, gingen wir zeitig zu Bett. Mittlerweile waren wir von einem Dauerschneefall eingehüllt der bis 01:00 Uhr in der Früh anhalten sollte und eine Menge Neuschnee brachte.

 

 

Euer Profi

Eine Antwort auf „Einen 4000er für die Bergpiraten Teil 1“

Ich sehe es schon kommen, dass die ersten Bergpiraten sich an 8000er wagen. Hut ab, was ihr wieder macht. Bin schon auf den zweiten Teil gespannt.

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